Im Rahmen des MWW-Unterrichts von Frau Fries und Frau Hollerieth besuchte Klasse 6c die Sternwarte. Dazu erschien der folgende Zeitungsartikel.
Tübingen (dpa) – Noch ist es dunkel in der Sternwarte. Dann rumpelt es. Die große Kuppel über dem Saal öffnet sich. Jetzt kann man aus der Sternwarte in der Stadt Tübingen hinaus in den leuchtenden Sternenhimmel schauen.
Das sind erst mal nur viele helle Punkte zu erkennen. Meike Wenzelburger und Joachim Heimberger sind aber Fachleute für die Sterne und das Weltall. Sie erkennen mehr als nur Punkte. Denn sie benutzen ein riesengroßes Teleskop. Es steht in der Mitte der Sternwarte und ragt wie ein großer Baum bis an die Decke. Mit so einem Gerät kann man sich die Himmelskörper wie mit einer Lupe heranholen.
Blick in die Vergangenheit
Joachim Heimberger kann das Teleskop unterschiedlich hoch einstellen und drehen. So sieht er immer die Himmelskörper, die gerade interessant sind.
Das führen die beiden Fachleute einer sechsten Klasse vor. Sie bekommt den Planeten Mars zu sehen. Dieser ist von der Erde an diesem Tag ungefähr drei Lichtminuten entfernt. Das heißt: Durch das Teleskop sieht die Schulklasse Licht, das drei Minuten vorher beim Planeten Mars war. Mit dem Teleskop kann man also in die Vergangenheit schauen.
Warum leuchten Sterne?
Das Weltall ist interessant, finden die Kinder. Sie haben sich auf den Besuch in der Sternwarte vorbereitet. Nino weiß: «Sterne leuchten aus eigener Kraft, Planeten nicht.»
Aber warum leuchten Sterne überhaupt? Meike Wenzelburger erklärt, dass das an einem chemischen Vorgang liegt. Viele der Sterne, die eher riesige Kugeln sind, bestehen aus verschiedenen Gasen wie Wasserstoff und Helium. Wenn Wasserstoff-Teile im Innern verschmelzen, entsteht Helium. Dabei wird extrem viel Energie frei. Das führt zu dem hellen Leuchten.
Dieses Funkeln der Sterne ist so stark, dass wir es hier auf der Erde sehen können. Dabei ist die Entfernung ungeheuer groß.
«Und was passiert, wenn ein Stern explodiert?», fragt Emma. «Würde man das auf der Erde merken?» Meike Wenzelburger erklärt: «Die Sterne sind viel zu weit weg, das bekommen wir hier gar nicht mit.»
Höchstens mithilfe eines besonders guten Teleskops könnten Wissenschaftler so ein Ereignis aus der Ferne beobachten. Das Teleskop der Sternenwarte Tübingen reicht dafür allerdings nicht aus.
Antonia Messner
Veröffentlichung des Artikels mit freundlicher Genehmigung der dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH, Hamburg, www.dpa.de

