Die Musical-AG des Uhland-Gymnasiums führte am Donnerstag (20.3.) und Freitag (21.3.) „Emile voll abgehoben – Abenteuer auf Makana Mana Male“ in der Aula Uhlandstraße auf.
Unter der Leitung von Anja Kirchner hatten ca. 70 Schüler und Schülerinnen der Klassen fünf bis sieben das ganze Schuljahr über für die Aufführung geprobt. Begleitet wurden der Chor und die sechs Solisten und Solistinnen von einer Band bestehend aus Klavier, Cello, Schlagzeug, E-Gitarre, Flöte und Percussion. In der voll besetzten Aula der Uhlandstraße begann am Freitag die erste Szene der Aufführung mit einem Lied der Inselbewohner über ihre Insel Maka Mana Male. Nach einem Schiffsunglück vor etwa 300 Jahren strandeten Schiffsbrüchige auf der einsamen Insel. Ihre Nachfahren leben immer noch zwischen Sandstrand, Kokosnüssen und Palmen und essen, sehr zu ihrem Leidwesen, jeden Tag Muschelsuppe. Denn sie können die einsame Insel mitten im Nirgendwo nicht verlassen. Traurig singt der Chor der Inselbewohner, dass an ihrer Insel niemals auch nur ein Schiff vorbeikäme. Der ganze Chor tanzte barfüßig, teilweise in Bambusröcken und mit Blumen- oder Federschmuck behängt, über die Bühne. Riesige weiße Muscheln am Rand der Bühne und eine große Kokosnusspalme in der Mitte bildeten die Kulisse und versprühten Inselflair. Besonders beeindruckend war der perfekt aufeinander abgestimmte Ablauf des riesigen, zwei- bis dreistimmigen Chores, der Solisten und der Band und die präzisen ausgeführten Choreografien zu jedem Stück. Während der Aufführung wird klar, dass die Bewohner und Bewohnerinnen der Insel der warmen Südsee schon längst überdrüssig geworden sind. Sehnsuchtsvoll betrachten sie im Buch der Ahnen, das beim Schiffsunglück gerettet werden konnte, Rezepte von „Spaghetti“ und Bilder von Tieren. Denn alle wollen nur noch weg von der Insel! Ein einziger Inselbewohner liebt immer noch besonders die Muscheln der Insel und erzählt Witze über Muscheln, à la: „Geht eine Muschel zum Psychiater…“ Das kam beim Publikum gut an. Um von der Insel wegzufliegen, hat Emile, der Sohn des Inselkönigs, eine Idee. Er möchte sich Flügel aus den übrig gebliebenen Wrackteilen des Bootes bauen. Doch die anderen Inselbewohner verhöhnen ihn: „Menschen sind schwer wie Blei!“ Es kommt, wie es kommen muss, und Emile stürzt mit seinen selbstgebauten Flügeln ab. Passend zum altsprachlichen Uhland-Gymnasium erinnerte diese Szene an Ikarus und seinen verhängnisvollen Flugversuch. Ein weißer Vogel kämpft in der nächsten Szene symbolisch mit schwarzen Vögeln, die mit langen, spitz zulaufenden Masken an Pestvögel erinnern. Untermalt wird die Szene vom Gesang Emiles „Es wird mir wohl nie gelingen, so zu fliegen wie du“. Der weiße Vogel stürzt ebenso wie Emile ab und bricht sich den Arm. Emile kann ihn gesund pflegen und wird dadurch ermutigt, seinen Traum vom Fliegen weiterzuverfolgen. So gelingt sein nächster Flugversuch. Die Dorfbewohner sehen ihren Fehler, Emiles Flugversuche zu verurteilen, ein und rappen zu dem Lied „Emile voll abgehoben“. Und Emile kommt sogar zurück, um den übrigen Inselbewohner auch das Fliegen beizubringen, was die ganze Insel gemeinsam feiert. Denn Emile ist jetzt nicht mehr „plemplem“, sondern „voll abgehoben“! Das Publikum belohnte die Musical-AG und Frau Kirchner mit riesigem Applaus für diese sehr gelungene Aufführung! Zusätzlich zu den Aufführungen am Donnerstag und Freitag gab es vorab eine öffentliche Generalprobe, zu der alle Grundschüler und Grundschülerinnen aus Tübingen eingeladen waren.
Von Antonia Wester









